Die Nutria (Myocastor coypus) ist eine aus Südamerika stammende und in Mitteleuropa eingebürgerte Nagetierart. Die Tiere wurden früher in Pelz- oder Fleischfarmen gehalten. Ein Teil der Tiere wurde freigelassen oder sie entkamen. Auch in Hamburg breiten sich die Nager aus. Hauptverbreitungsgebiet sind die Vier- und Marschlanden und Harburg, aber auch der Norden und Westen sind bereits besiedelt.
Hauptunterscheidungsmerkmale zum heimischen Biber sind ihre helle Schnauze, die weißen Schnurrhaare und ihr runder, eher rattenartiger Schwanz.
Nutria leben in großen Familienverbänden und bekommen bis zu dreimal im Jahr jeweils 6-8 Junge. Daher breiten sie sich in Hamburg deutlich schneller aus als der Biber. Er bekommt im Schnitt nur 1-2 Jungtiere pro Jahr.
Die Nutria wird gelegentlich mit dem aus Nordamerika stammenden Bisam verwechselt, der sich ebenfalls in Europa als Neozoon ansiedelt. Allerdings ist er deutlich kleiner und hat einen seitlich abgeplatteten Schwanz.
Häufig leben sowohl Nutria als auch Bisam mit dem Biber zusammen im Revier. Nutria übernehmen dabei auch verlassene Biberburgen, wobei sie aber einen Eingang oberhalb der Wasserlinie bevorzugen.
Beim Schwimmen schauen beim Nutria deutlich der Kopf und das Hinterteil aus dem Wasser.
Nutria sind teils sehr zutraulich und wenig menschenscheu. Trotzdem sind und bleiben sie Wildtiere und sollten nicht gefüttert oder gestreichelt werden.
Nutria gelten als invasive Art, die einen negativen Einfluss auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt haben können. In Hamburg ist dies derzeit noch nicht erkennbar. Hierzu bedarf es weitere Untersuchungen. Konflikte entstehen überwiegend mit menschlicher Nutzung durch Grabungen an Wirtschaftsgräben oder Fraß an Kulturpflanzen. Zur Abwendung der Schäden dürfen die Tiere bejagt werden. Dies passiert meist mit Lebenfallen.
Verwechslungsarten im Vergleich
Hier könnt ihr euch den Infolflyer der BUKEA zu den Arten "Biber, Fischotter, Nutria und Bisam" herunterladen.
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